Psychologie

"Landkarten" zum gegenseitigen Verstehen

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Die Erwartungsfalle

Jeder kennt negative Gefühle gegenüber anderen Menschen. Wer sie hat leidet darunter. Doch kaum jemand macht sich klar, dass diese Gefühle nicht in der Welt, sondern in uns selbst sind. Eine andere Person würde in der gleichen Situation anderes empfinden und anders damit umgehen. Doch Gefühle kommen und gehen; sie sind kein fester Bestandteil von uns.

Welche Schlussfolgerungen können wir daraus ziehen?

Sobald jemand in uns schlechte Gefühle weckt, sollten wir uns vor Augen halten, dass diese in uns sind, d.h. wir selbst sind dafür verantwortlich und niemand sonst.

Dann sollten wir noch etwas anderes einsehen, nämlich, dass wir ganz bestimmte Erwartungen an diese Person haben. Versuchen wir doch einmal, in Kontakt mit diesen Erwartungen zu kommen. Was genau sind das für Erwartungen? Was erwarten wir in diesem Moment von dem Betreffenden?

Wer sich das klar macht und zu ihm sagen kann: „Ich habe keinerlei Recht irgendwelche Erwartungen an dich zu stellen!“, wird seine Erwartung aufgeben. Er wird umdenken und sagen: "Ich habe kein Recht, einen Anspruch an dich zu stellen: Ja, ich werde mich schon vor den Folgen deines Tuns, deiner Stimmungen oder was auch immer zu schützen wissen, aber du sei, was du sein möchtest“.

Wer einen inneren Widerstand spürt, wenn er das sagt, kann seinen inneren Tyrannen kennenlernen. Die meisten von uns denken doch, sie seien ein richtiges kleines Unschuldslamm, doch in Wirklichkeit sind wir alle irgendwie Tyrannen, Diktatoren, denn solche Gefühle zu haben, bedeutet: „Ich möchte dein Leben für dich führen; ich möchte dir genau vorschreiben, wie du sein sollst, und wie du dich zu verhalten hast; und du solltest dich wirklich so verhalten, wie ich es beschlossen habe, sonst bestrafe ich mich selbst mit meinen negativen Gefühlen.“

Diese Gedanken fanden wir in dem Buch „Der springende Punkt“ von Anthony de Mello.

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