Psychologie

"Landkarten" zum gegenseitigen Verstehen

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Psychologie für den Alltag

Wahlmöglichkeiten

In unserem Leben passieren viele Dinge, die wir nicht beeinflussen können, doch ist das, was unser Leben ausmacht, weniger abhängig davon, was passiert, als davon, was wir selbst daraus machen. Und dennoch gestalten wir unser Leben manchmal so, als wären wir Opfer äußerer Umstände (oder gar einzelner Personen?).

Schon immer hat uns folgende Aussage fasziniert: "Wenn Du wissen willst, was Du wirklich willst, mußt Du darauf schauen, was Du tust." Das ist ein völlig anderes Denken, als es heute allgemein üblich ist. Denn wenn wir etwas erleben, was uns nicht gefällt, finden wir schnell eine Ursache, der wir das zuschreiben können. Und damit schieben wir die Verantwortung von uns weg!
Zu einem neuen Verständnis der Zusammenhänge kommen wir dann, wenn wir für unser Erleben die volle Verantwortung übernehmen und davon ausgehen, daß wir das, was wir erleben, auch selbst gewollt haben. Klingt verrückt, nicht?

Solches Denken - auch wenn es überzogen klingt - verschafft uns tatsächlich neue Wahlmöglichkeiten und läßt unsere Ohnmachtsgefühle dahinschwinden, denn: haben wir (k)eine Wahlmöglichkeit, so funktionieren wir wie eine Maschine. Selbst zwei Wahlmöglichkeiten können uns immerhin noch in eine Zwickmühle bringen. Je mehr Wahlmöglichkeiten wir aber sehen, desto freier können wir unser Leben gestalten und desto mehr Zufriedenheit wird in unser Leben einkehren. In einem seiner Bücher erzählt Paul Watzlawick folgende Geschichte:

"Franzl, ein dreizehnjähriger Junge, steht im Stadtpark vor einem großen Blumenbeet und entdeckt davor eine kleine Tafel, auf der steht: 'Das Betreten der Beete ist bei Strafe verboten'. Dies löst bei ihm ein Problem aus, denn die Lage der Dinge scheint ihm nur eine von zwei Möglichkeiten offenzulassen, und beide sind für ihn unannehmbar: Entweder widersteht er dieser Unterdrückung durch die Obrigkeit und trampelt im Blumenbeet herum. Damit riskiert er aber gleichzeitig, erwischt zu werden. Oder er tut dies nicht und gehorcht einem schäbigen Schild. In ihm steigt die Wut hoch über die Feigheit einer solchen Unterwerfung. Lange steht er da, unentschlossen, ratlos. Plötzlich kommt ihm jedoch etwas völlig anderes in den Sinn, nämlich: die Blumen sind wirklich wunderschön!"

Wir begegnen erstaunlich vielen Menschen, die sich in ihrer Partnerschaft oder an ihrem Arbeitsplatz allein dadurch abhängig machen, daß sie jegliche Abhängigkeit vom anderen um jeden Preis vermeiden wollen. Koste es, was es wolle! Sie kennen nur Gewinnen oder Verlieren, Kämpfen oder Nachgeben und sitzen dadurch in ihrer eigenen Falle: Wäre Verlieren schon schlimm genug, so muß auf jeden Fall vermieden werden, daß der andere gewinnt!

Die Geschichte von Franzl mit dem Blumenbeet zeigt eine neue Möglichkeit: die Wahl der inneren Freiheit! Wann beginnt Ihr damit, die Blumen in Eurem Leben zu sehen?

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